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Einfluss der neoadjuvanten Radiochemotherapie auf den CRM-Status beim fortgeschrittenen Rektumkarzinom
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Der minimale Abstand des Tumors vom zirkumferentiellen Resektionsrand („CRM“ = Circumferential Resection Margin) erwies sich neben der pT- und pN-Kategorie als unabhängiger Prognosefaktor für das Auftreten eines Lokalrezidives nach totaler Mesorektumexzision.Ziel der Studie war es den Einfluss der neoadjuvanten RCT auf den CRM-Status und das lokale Tumorstadium zu untersuchen.
Material und Methoden: 28 Patienten mit fortgeschrittenem Rektumkarzinom wurden vor RCT kernspintomographisch untersucht (1.5 T MR-System), minimaler Tumorabstand zur mesorektalen Faszie, T- und N-Kategorie ermittelt und mit den pathohistologischen Befunden nach neoadjuvanter Therapie verglichen.
Ergebnisse: Der minimale Tumorabstand zur mesorektalen Faszie (cCRM) vor RCT betrug bei 24 Patienten ≤1mm (= cCRM-positiv), bei 4 Patienten ≤2mm, in 26 Fällen wurde ein cT3-Karzinom vorhergesagt, in 2 Fällen ein cT4-Karzinom (beide cCRM+), bei 20 lag nach MR-Kriterien ein Lymphknotenbefall (cN+) vor. Nach neoadjuvanter RCT entwickelte sich bei 20/24 aus einem cCRM-positiven Status ein ypCRM negativer (ypCRM≥2mm), bei 16/26 cT3-Karzinomen konnte die T-Kategorie gesenkt werden (ypT0-2), cT4-Karzinome blieben auch nach RCT ypT4. 17/20 cN-positiven Patienten hatten nach RCT keine Lymphknotenmetastasen (ypN-).
Schlussfolgerung: Die neoadjuvante Therapie führte bei Risikopatienten (cCRM ≤1mm) in 92% zu einem CRM-negativen Status. Bei Patienten mit T4-Karzinomen ist eine Intensivierung der Chemotherapie zu diskutieren.