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Co-Expression von Tyrosinkinase-Rezeptoren bei Patienten mit Ösophaguskarzinom: Grundlage einer molekularen Target-Therapie?
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Die Prognose des Ösophaguskarzinoms ist auch nach chirurgischer Therapie mit kurativer Intention weiterhin ungünstig. Ziel unserer Studie war die Analyse der Co-Expressionsmuster von Target-Tyrosinkinase-Rezeptoren bei Patienten mit Adeno- und Plattenepithelkarzinom, die ösophagusreseziert wurden.
Material und Methoden: Das Co-Expressionsmuster von VEGFR1-3, PDGFRα/β und EGFR1 wurde mittels real-time PCR (polymerase chain reaction) bei 50 konsekutiven Patienten bestimmt, die wegen eines Ösophaguskarzinoms reseziert wurden (35 Patienten mit Adeno- und 15 Patienten mit Plattenepithelkarzinom). Zusätzlich erfolgte die immunhistochemische Färbung zur Bestätigung der Expression und Analyse der Tyrosinkinaserezeptor-Lokalisation.
Ergebnisse: Es fand sich eine hohe Expression der Tyrosinkinase-Rezeptoren beim Adenokarzinom des Ösophagus: VEGFR1 (97%), VEGFR2 (94%), VEGFR3 (77%), PDGFRα (91%), PDGFRβ (86%) und EGFR1 (97%). 94% aller Adenokarzinome exprimierten mindestens 4 von 6 Rezeptoren. Die Plattenepithelkarzinome zeigten eine 100%ige Expression von VEGFR1, VEGFR2, PDGFRα und EGFR1. VEGFR3 wurde zu 53% und PDGFRβ zu 87% exprimiert. Alle Plattenepithelkarzinome exprimierten mindestens 4 von 6 Rezeptoren. Während VEGFR1-3 und PDGFRα sowie EGFR1 von Tumorzellen exprimiert wurden, war PDGFRβ auf Stromazellen beschränkt.
Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen zeigen eine hohe Coexpression von Tyrosinkinase-Rezeptoren beim Adenokarzinom und Plattenepithelkarzinom des Ösophagus. Dies könnte die Grundlage für den Einsatz von Multi-Target Tyrosinkinase-Inhibitoren innerhalb eines multimodalen Konzepts darstellen als vielversprechender neuer Ansatz für eine innovative Therapiestrategie beim Ösophaguskarzinom.