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Prometheus - eine Alternative zu MARS ?
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Fraktionierte Plasmaseparation und -adsorption (FPAD; PrometheusTM, Fresenius Medical Care) ist ein neues Leberdetoxifikationsverfahren, um Albumin-gebundene Toxine mittels Adsorption und wasserlösliche Toxine mittels High-flux Dialyse bei Leberversagen zu entfernen. FPAD benötigt eine ausgeprägte Antikoagulation. Zitrat könnte bei der Blutungsgefährdung im Leberversagen vorteilhaft sein, da es nur regional und nicht systemisch antikoagulierend wirkt. Zitratantikoagulation ist jedoch bei Leberversagen potentiell gefährlich. Diese Studie untersuchte die Sicherheit und Wirksamkeit von FPAD mit Zitratantikoagulation.
Material und Methoden
Wir untersuchten prospektiv 22 Patienten mit "acute-on-chronic" (n = 20) und akutem Leberversagen (n = 2), definiert als eine akute Leberfunktionsverschlechterung mit einem Gesamt-Bilirubin ≥10 mg/dl und/oder einer hepatischen Encephalopathie ≥II°. Das Alter betrug 51 ±8 Jahre; 16 Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt und 15 benötigten Katecholamine vor Beginn von FPAD. Wir führten 89 FPAD durch, 1-8 pro Patient. Klinische und laborchemische Parameter wurden vor FPAD (T0), am Ende der FPAD (T6) und nach 24 Stunden (T24) gemessen. Die Daten sind als Mittelwerte ± STD angegeben.
Ergebnisse
FPAD war sicher: Die Patienten waren hämodynamisch stabil während FPAD. Alle FPAD konnten wie vorgesehen über 6 Stunden durchgeführt werden. Zitrat wurde gut toleriert: ionisiertes Calcium, pH und Anionenlücke blieben unverändert (T0 vs T6). Thrombosen des gesamten FPAD Systems traten nicht auf, lediglich Thrombosen des Dialysefilters (n = 4), und der Filterwechsel war jeweils unter laufender FPAD möglich. Substitutionspflichtigen Blutungen in direktem Zusammenhang mit FPAD traten nicht auf. Die Detoxifikation durch FPAD war effektiv (T0 vs T6): Bilirubin (16,8 ± 8,9 vs 10,1 ± 6,4 mg/dl, p < 0,05), Gallensäuren (135± 88 vs 97 ± 58μmol/l, p < 0,05) und Ammoniak (105 ± 65 vs 64 ± 48 μg/dl, p < 0,05) sanken. Parameter der Leberfunktion besserten sich unter FPAD (T0 vs T24): Albumin (2,1 ± 0,6 vs 2,5 ± 0,5 g/dl; p < 0,05), CHE (1,2 ± 0,6 vs 1,8 ± 0,5 U/L; p < 0,01), Gerinnungsfaktor VII (49 ± 25 vs 62 ± 28 %; p < 0,01) und der Fischer-Index stiegen an (0,9± 0,2 vs 1,3 ± 0,2; p < 0,05). Die hepatische Enzephalopathie sank im Median von II°auf I°.
Schlussfolgerung
FPAD mit Zitratantikoagulation ist ein sicheres und wirksames Verfahren zur Detoxifikation bei Leberversagen. Weiterhin weisen erste Daten auf eine Besserung der Leberfunktion nach FPAD hin.