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Nagelbettrekonstruktion nach Trauma und Infektion
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
In der Primärbehandlung von Verletzungen mit Beteiligung des Nagelbettes haben diese, vor allem bei Fehlen von knöchernen Defekten, eine gute Heilungstendenz bei adäquater Versorgung. Problematisch gestaltet sich hingegen die Sekunärbehandlung von Nagelbettdefekten mit entsprechenden Nageldystrophien. Vorgestellt wird hier eine Behandlungsalternative zur Nagelbettransplantation.
Material und Methoden
Es wird berichtet über 3 Patienten im Alter von 10, 35 und 40 Jahren bei den es nach Quetsch- bzw. Schnittverletzungen sowie nach einer auswärtigen Nagelmykosenbehandlung zu Nagelbettdefekten mit entsprechenden Wachstumsstörungen gekommen war. Die 3 Patienten stellten sich erstemals zwischen 6 Monaten und einem Jahr nach auswärtiger Vorbehandlung in unserer Klinik vor. Aufgrund der sozialen Situation erfolgte nach ausführlicher Beratung über die verschiedenen Behandlungsoptionen der Entschluss zur Durchführung des im folgenden geschilderten Verfahrens: In Oberst´scher Leitungsanästhesie bzw. in Allgemeinnarkose (bei dem Kind), erfolgte unter Lupenbrillensicht zunächst die Entfernung der dystrophen Nagelanteile, anschließend unter Lupenbrillensicht mit dem Mikroinstrumentarium eine Glättung des noch vorhandenen Nagelbettel bzw. der Nagelbettnarben. Anschließend wird auf das Nagelbett eine hauchdünne Klarsichtfolie aufgebracht und mit 4 Nähten fest fixiert, wobei proximal diese Folie gerade eben unter dem freien Nagelrand geschoben wird. Im Rahmen regelmäßiger Kontrollen folgt dann mit fortschreitendem Nagelwachstum ein Wechsel der Folien zwischen 2 und 6 Wochen, so dass jeweils der proximale Folienrand gerade eben unter dem nachwachsenden Nagel zum Liegen kommt. Die Bedeckung erfolgt lediglich mit einem Pflasterverband. Nach 2 - 6maligem Wechsel der Folien war ein fest haftender Nagel bei allen 3 Patienten nachgewachsen.
Ergebnisse
Mit der dargestellten Methode konnte bei allen 3 Patienten ein funktionell und ästhetisch zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden unter Verzicht auf einen Hebedefekt bei einer Nageltransplantation. Alle 3 Patienten konnte beeinträchtigt ihre Hände bzw. ihren Fuß nach Abschluß der Behandlung zwische 2 und 6 Monaten wieder einsetzen.
Schlussfolgerung
Das dargestellte Behandlungsverfahren stellt für uns mittlerweile eine wertvolle Behandlungsalternate zur Nagelbettransplantation bei chronischen Nagelwachstumsstörungen dar. Für diese Behandlung ist eine entsprechende Compliance der Patienten von Nöten.