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Matrix Metalloproteinase-9 als Marker für den Verlauf und die Prädiktion von Komplikationen der akuten Pankreatitis in Tiermodell und klinischem Alltag
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Prädiktion des Verlaufes der akuten Pankreatitis und einsetzender Komplikationen ist von großer klinischer Bedeutung. Matrix Metalloproteinase-9 (MMP-9) spielt eine Schüsselrolle bei der Leukozyten-induzierten Entzündungsmediation und der Entwicklung pulmonaler Komplikationen der akuten Pankreatitis. Ziel dieser Studie war es, die prädiktive Rolle von MMP-9 für Verlauf der akuten Pankreatitis und pulmonaler Komplikationen im Tiermodell und bei Patienten zu beurteilen.
Material und Methoden
Im etablierten Tiermodell wurde milde, ödematöse Pankreatitis (n=12) und schwere, nekrotisierende Pankreatitis (n=48) durch i.v. Caerulein (CAE) bzw. i.v. Caerulein und intraduktale Applikation von Glycodeoxycholsäure (GDOC) induziert. Nach 6,12,24 und 72 h erfolgte die Messung von Serum MMP-9 im ELISA sowie die Beurteilung pulmonaler Komplikationen nach Histologie und Kapillarleck. Entsprechend einer Gruppierung nach der Atlanta Klassifikation und CT-Diagnostik wurden 24 Patienten mit nekrotisierender und 12 Patienten mit ödematöser Pankreatitis eingeschlossen. Pulmonale Komplikationen wurden klassifiziert als ein Abfall des PaO2 <60 mmHg mit respiratorischer Insuffizienz. Der prädiktive Wert einer MMP-9 Messung wurde mittels ELISA in Serumproben bestimmt.
Ergebnisse
Im Tiermodell war MMP-9 im gesamten Zeitverlauf in der Gruppe der GDOC- gegenüber der CAE Pankreatitis erhöht (Graphik 1, p<0.05). Die maximale Freisetzung von MMP-9 zum Zeitpunkt 6h (2999±688 ng) bei der nekrotisierenden GDOC Pankreatitis ging der Entwicklung pulmonaler Komplikationen, verifiziert an Histologie und der Entwicklung eines alveolären Kapillarleck, 3h voraus. MMP-9 im Serum war bei Patienten 24h vor Entwicklung einer pulmonalen Insuffizienz erhöht (Cut off Wert >2000 ng/ml) . Der negative Vorhersagewert lag bei 96%.
Schlussfolgerung
MMP-9 im Serum erlaubt eine valide Gruppierung in schwere und leichte Verlaufsformen der akuten Pankreatitis mit einem gutem prädiktiven Wert für die Entwicklung pulmonaler Komplikationen in der nekrotisierenden Verlaufsform. MMP-9 im Serum ist ein geeigneter Einzelparameter für die Komplikations- und Verlaufsabschätzung bei der akuten Pankreatitis.