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Perioperatives Volumenmonitoring mit dem COLD-System zur Reduktion pulmonaler Komplikationen nach subtotaler Ösophagusresektion und Schlauchmagentransposition
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Ein wichtiger Faktor für die Prognose von Patienten mit Ösophagusresektion ist die perioperative Volumenbelastung. Viele Patienten entwickeln bei inadäquatem Volumenmanagement Lungenfunktionsstörungen, die in schweren Pneumonien und ARDS münden können. Die differenzierte invasive Überwachung von intra- und postoperativen Volumenverschiebungen ist die Voraussetzung für ihre suffiziente Therapie. Das COLD-Monitoring sollte seine Tauglichkeit als Überwachungsverfahren zur Grundlage für ein individuell konfiguriertes Volumenmanagement unter Beweis stellen.
Material und Methoden
Das COLD- (Circulation, Oxygenation, Lung water and liver function diagnosis) System misst über einen intraarteriell liegenden Katheter den Sauerstoffgehalt, die Konzentration des zur Messung injizierten Farbstoffes und die Bluttemperatur. Aus einer Kombination von Reflektionsphotometrie und Thermometrie können die zur Volumentherapie nötigen Parameter Herzindex, Kardialer Funktionsindex, intrathorakaler Volumenindex, pulmonaler Blutvolumenindex und der extravasale Lungenwasserindex errechnet werden. 30 Patienten wurden prospektiv mit dem COLD-Monitoring intra- und perioperativ gemessen. Die Volumentherapie wurde den erhobenen Parametern angepasst. 13 Patienten wurden bei Kardia- und Ösophaguskarzinomen subtotal, stumpf oder mittels Thorakotomie ösophagektomiert. Die Rekonstruktion erfolgte in allen Fällen mittels Schlauchmagenbildung. Bei diesen Patienten erfolgte eine dem Behandlungsschema der Klinik entsprechende restriktive, perioperative Volumengabe. 17 Patienten mit großen Oberbauch- und Thoraxeingriffen galten als Kontrollgruppe, bei denen eine adaptierte Volumentherapie durchgeführt wurde.
Ergebnisse
Der extravasale Lungenwasserindex war nach Magenhochzug mit Thorakotomie in den ersten 48h deutlich höher als in der Kontrollgruppe, wobei sich sämtliche Werte innerhalb der Normwertspanne (4-7 ml/m² Körperoberfläche) befanden. Der respiratorische Index stieg bei den Patienten nach Magenhochzug an, während er in der Kontrollgruppe deutlich abfiel. Schwere pulmonale oder septische Komplikationen blieben bei allen erfassten Patienten aus. Potentielle Nebenwirkungen des Kathetersystems wie Perforation, Thrombose oder Blutung traten ebenfalls nicht auf.
Schlussfolgerung
Die subtotale Ösophagusresektion mit Magentransposition führt in bis zu 30% zu pulmonalen Komplikationen. Mit Hilfe des COLD-Monitoring konnte erstmals der positive Effekt der restriktiven perioperativen Volumentherapie auf die pulmonalen Flüssigkeitsverschiebungen dargestellt werden. Somit kann das System zu einer Reduktion der kardialen und pulmonalen Komplikationen beigetragen.