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Effizienz der thorakoskopischen Talkumpleurodese bei malignen Pleuraergüssen
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Bei rezidivierenden malignen Pleuraergüssen gilt die thorakoskopische Talkumpleurodese als Therapie der Wahl. Kürzlich gibt es häufiger Berichte über gravierende Komplikationen dieses Verfahrens. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit dieser Methode.
Material und Methoden
Von Januar 1999 bis Februar 2003 wurden in unserer Klinik 457 thorakoskopische Talkumpleurodesen bei 438 Patienten (19mal bds.) mit malignen Pleuraergüssen durchgeführt (m:214, w:224). 160 Patienten hatten ein primäres Bronchialkarzinom, 115 ein Mammakarzinom, 65 ein Pleuramesotheliom und 109 hatten andere Maligome als Grunderkrankung. Wir analysierten retrospektiv die o.g. Gruppen hinsichtlich Effizienz, intraoperativer Befund, Drainageverweildauer und das Outcome der Patienten. Bei einer Drainageverweildauer von mehr als 10 Tagen betrachten wir die Pleurodese als ineffektiv.
Ergebnisse
Alle Pleurodesen konnten primär erfolgreich thorakoskopisch durchgeführt werden. Wir sahen keinen Fall eines ARDS. 3 (0,6%) Patienten zeigten postoperativ ein Pleuraempyem. Die durchschnittliche Drainageverweildauer lag im Mittel bei 6,7 Tagen (Range 2-52 Tage), wobei sich die Gruppen nicht wesentlich unterschieden. Bei 84 Patienten kam die Lunge am Ende der Operation nicht zur vollständigen Ausdehnung. 53mal (12%) lag die Drainageverweildauer bei über 10 Tagen. 77 (17%) Patienten starben innerhalb von 30 Tagen nach der Operation, davon 69 (90%) in Folge ihres Tumorleidens. Der präoperative Karnofski-Index lag in dieser Gruppe im Mittel bei 55%. Eine erfolgreiche thorakoskopische Pleurodese (kein Rezidiverguss innerhalb von 30 Tagen, TD-Verweildauer < 10 Tage) wurde bei 311 (68%) Patienten durchgeführt.
Schlussfolgerung
Die thorakoskopische Talkumapplikation ist bei malignen Pleuraergüssen ein effektives und nebenwirkungsarmes Verfahren zur Pleurodese. Eine präoperative Auswahl der Patienten hinsichtlich Ausdehnungsfähigkeit der Lunge und Allgemeinzustand kann die Effizienz des Verfahrens weiter steigern. Die relativ hohe 30-Tage-Letalität resultiert aus dem reduzierten Allgemeinzustand der Patienten bei fortgeschrittenem Tumorleiden und ist nicht der Methode zuzuschreiben.