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Radiofrequenzablation von Lebermetastasen: offen chirurgisch oder transcutan?
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Radiofrequenzablation (RFA) stellt ein neues Verfahren zur Destruktion von Lebertumoren dar. Dabei stehen verschiedene Applikationsmodi (percutan, offen chirurgisch oder laparoskopisch) zur Verfügung.
Material und Methoden
In der Klinik für Chirurgie sowie dem Institut für Radiologie des Universitätsklinikum Lübeck wurden zwischen Februar 2000 und August 2003 302 Lebermetastasen bei 59 Patienten einer RFA zugeführt. Die Elektroden wurden in 29 Fällen perkutan (18 sonographiegesteuert, 11 CT-gesteuert), in 26 Fällen intraoperativ offen und in 4 Fällen laparoskopisch appliziert. Die Durchführung eines Pringle-Manövers bei offenem Vorgehen war obligat.
Ergebnisse
Es konnten weder intraablationem noch postablationem therapierelevante, verfahrensabhängige Komplikationen beobachtet werden. Bei 14 der 26 (54 %) offen chirugisch durchgeführten RFA konnten mittels der intraoperativen Sonographie zusätzliche, in der präoperativen Diagnostik nicht diagnostizierte Metastasen detektiert werden. Dabei handelte es sich in allen Fällen um Patienten mit multiplen Leberfiliae. Die Lokal-Rezidivquote lag mit 17 % in der offen behandelten Gruppe signifikant niedriger als im transcutan behandeltem Kollektiv (28 %).
Schlussfolgerung
Die intraoperative Sonographie in Kombination mit der Palpation deckt bei irresektablen Patienten mit multiplen Lebermetastasen, die einer offenen RFA zugeteilt werden in über 50 % zusätzliche Filiae auf, die bei geplanter RFA in jedem Fall therapierelevant sind. Darüber hinaus bietet das Pringle-Manöver eine effektive Inflow-Okklusion und kann die Effektivität der Ablation wesentlich steigern, was zu einer niedrigeren Lokalrezidivrate führt. Eine Alternative, welche die methodischen Vorteile der Laparotomie mit minimaler Invasivität kombiniert, kann hier der laparoskopische Zugangsweg bieten.