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Ausweitung der Resektionsquote maligner Lebertumoren in kurativer Intention durch intraoperative Thermoablation
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Jährlich werden ca. 20000 Patienten in Deutschland an Lebermetastasen eines kolorektalen Karzinom operiert. In bis zu 15% der Fälle zeigen sich intraoperativ zusätzliche Metastasen durch den intraoperativen Ultraschall, die eine R0-Resektion ausschließen, bzw. eine kurative Resektion durch eine zu geringe Residualkapazität der Leber nicht möglich ist. Kann durch den intraoperativen Einsatz der LITT in Kombination mit einer Leberteilresektion der Anteil der kurativ behandelten Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen gesteigert werden?
Material und Methoden
Bei allen Patienten, bei denen eine Leberresektion bei Lebermetastasen geplant war, wurde systematisch der im präoperativen CT oder MRT der Leber gefundene Befund durch die intraoperative Sonographie in Kombination mit der manuellen Palpation und Visualisation überprüft. In den letzten 5 Jahren erfolgte bei zusätzlich gefundenen Metastasen, die eine R0-Resektion ausschlossen, die gleichzeitige intraoperative Thernoablation unter sonographisch gesteuerter Kontrolle und der im offenen MRT an der percutanen Thermoablation gewonnenen empirischen Erfahrungswerte. Je nach Tumorgröße wurden dabei bis zu 4 Lasersonden simultan eingesetzt, die Laserzeit lag bei einer Energie von 25-30 Watt zwischen 15 und 30 min.. In allen Fällen wurde während der LITT ein Pringle-Manöver durchgeführt, um so den Kühleffekt durch den Blutstrom zu verhindern.
Ergebnisse
Zwischen Januar 1999 und August 2003 erfolgten bei 25 Patienten von 195 Patienten (Durchschnittsalter 63,2 Jahre, 14 Männer und 11 Frauen) eine Leberresektion und gleichzeitig eine intraoperative, offene Laserinduzierten Thermotherapie. Es wurden 9 Rechtshemihepatektomien, 5 linkslaterale Resektionen, 8 Bisegmentektomien und 3 atypische Resektionen mit einer Thermoablation (1-3 Lebertumore) kombiniert. In 8 Fällen befanden sich die Tumore in Nachbarschaft größerer Pfortader- oder Lebervenenäste. Der postoperative Verlauf war in 24 Fällen unkompliziert, ein Patient verstarb 5 Tage postoperatv im Leberversagen. Eine erhöhte Morbidität und Letalität im Vergleich zu den Patienten, bei denen nur eine Leberresektion erfolgt war, trat nicht auf. Zwei Patienten entwickelten postoperativ einen thermischen Schaden im Bereich zentraler Gallengangsstrukturen, so dass eine endoskopische Stent-Einlage notwendig war. Der Nachbeobachtungszeitraum lag bei maximal 42 Monaten (Median = 18 Monate). In dieser Zeit sind 2 Patienten an ihrem Tumorleiden verstorben. Von den 22 noch lebenden Patienten sind 17 tumorfrei, in 4 Fällen kam es zu einem hepatischen Tumorrezidiv und ein Patient entwickelte Lungenmetastasen. 3 Patienten wurden nach Diagnose von erneuten Lebermetastasen perkutan durch Lasertherapie behandelt.
Schlussfolgerung
Die intraoperative LITT kann ohne erhöhte Morbidität bei kolorektalen Lebermetastasen als additives Verfahren zur Resektion mit kurativem Ansatz eingesetzt werden. Unsere vorläufigen Zahlen zeigen, dass durch die kombinierte Vorgehensweise Ergebnisse erzielbar sind, die denen nach alleiniger Leberresektion entsprechen. Die R0-Resektionsrate wird erhöht. Dieser Erfolg muss an weiteren Patienten bestätigt und in randomisierten Studien evaluiert werden.