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Analyse des Grading-Wechsels bei hochdifferenzierten Weichgewebstumoren: eine Auswertung von 120 Patienten mit G1-Tumoren und Rezidiven
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Niedrig maligne, hochdifferenzierte Weichgewebstumore werden allgemein als harmlos eingestuft. Über das histomorphologische Gradingwechsel von Rezidivtumoren liegen jedoch nur wenige retrospektive bzw. Daten aus Patientennachuntersuchungen vor.
Material und Methoden
120 Patienten (Diagnosealter: 61 Jahre, MW) mit G1 Weichgewebstumoren, die in unserer Klinik an einem Rezidiv operiert wurden, wurden ausgewertet. Die Daten wurden mit Hilfe einer Access-Tumordatenbank erfasst. Das histomorphologische Ergebniss wurde mit den klinischen Daten (Nachuntersuchung) verglichen.
Ergebnisse
Bei 46 Tumoren (38,4%) handelt es sich um atypische Lipome. Myxoide Lipome nehmen den 2. Rang ein (25 Tumore, 20,8%). Myofibrosarkome (5,8%), Leiomyosarkome sowie DFSP (je 5%) sind schwächer vertreten. MFH/NOS Tumore wurden bei 4 Patienten diagnostiziert (3,3%). Ein Gradingwechsel fand sich bei 11 Rezidivtumoren (9,2%). Insbesondere Myxoide Lipome und MFH zeigten einen Gradingwechsel (G1 nach G2/3). Interessanterweise kam es bei 2 Tumoren (Myofibrosarkom, Liposarkom) zu einem downgrading (G2/3 nach G1) im Rezidiv.
Schlussfolgerung
Je undifferenzierter das Tumorgewebe desto grösser seine Wachstumsgeschwindigkeit, Strahlenempfindlichkeit und Bösartigkeit. Prognostisch richtungsweisend ist es, wenn ein Tumor nach seinem Grading klassifiziert wird. In unserer Untersuchung konnten wir die Potenz zum Gradingwechsel (up- und downgrading) bei hochdifferenzierten Rezidiv-Weichgewebstumoren analysieren. Die korrekte histologische Begutachtung und eine onkologisch einwandfreie chirurgische Therapie bleiben insbesondere bei G1 Tumoren das vorrangige Behandlungsregime.