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Selbstexpandierende Metallgitterstents zur Therapie von Duodenalstenosen bei Gallenblasen- und Gallengangskarzinomen
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die maligne Duodenalstenose ist eine der Komplikationen fortgeschrittener Gallengangskarzinome. Da die operative Gastroenterostomie mit einer signifikanten Morbidität und Mortalität verbunden ist, hat die Einlage selbstexpandierender Metallgitterstents, trotz bisher fehlender vergleichender Studien, zunehmend als Alternative an Bedeutung gewonnen.
Material und Methoden
Zwischen 1999 und 2002 wurde bei 20 Patienten mit einer malignen Duodenalstenose, bedingt durch ein Gallengangs- oder Gallenblasenkarzinom (7 Gallenblasen-, 13 Klatskintumoren), ein Metallstent (Enteral-Wallstent, Boston-Scientific) endoskopisch in das Duodenum implantiert. Das Überleben, die Morbidität sowie die Stentfunktion wurden im Rahmen einer monozentrischen Studie prospektiv analysiert. Die Fähigkeit der Nahrungsaufnahme wurde durch ein Scoresystem ermittelt.
Ergebnisse
Die Stenteinlage verlief bei allen Patienten erfolgreich. Bei 10/20 Patienten kam es zum Therapieversagen nach Stentimplantation (2 Stentdislokationen, 4 Stentobstruktionen, 4 Tumoreinbruch) [Abb. 1]. In 6 Fällen war die Einlage eines weiteren Stents erforderlich. Das mediane Überleben betrug 20,5 Wochen, behandlungsbedingte Todesfälle traten nicht auf [Abb. 2]. 28 Gallengangsstents wurden bei 13/20 Patienten (65%) gewechselt. Eine erosive Refluxösophagitis war in 11/12 Fällen (92%) zu beobachten. 4 Wochen nach Stenteinlage waren alle 17 überlebenden Patienten in der Lage, breiige oder feste Nahrung zu konsumieren. 13/17 Patienten (77%) tolerierten eine eher feste Kost (p<0,001, gastric-outlet-obstruction-system). Ein Gewichtsverlust mit einem Median von 1,5 kg trat in 12/17 Fällen (71%, p=0,001) auf. Der Median des Karnofsky-Index stieg von 50% auf 60% bei 13/17 Patienten (77%) [Abb. 3].
Schlussfolgerung
Selbstexpandierende Metallgitterstents stellen eine sichere, zumindest temporär effiziente und minimal-invasive Behandlungsoption in der Therapie malignombedingter Duodenalstenosen dar. Sowohl technische Komplikationen als auch notwendige Wechsel von Gallengangsstents sind problemlos endoskopisch durchführbar. Nichtsdestotrotz wäre eine propektiv-randomisierte Studie zwingend notwendig, um die Überlegenheit gegenüber der Gastroenterostomie zu beweisen.