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Förderung der patientenzentrierten Versorgung durch ein kompetenzorientiertes Prüfungsformat im interpofessionellen Lehrmodul Komplementäre und Integrative Medizin (InterKIM)
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Veröffentlicht: | 10. September 2018 |
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Hintergrund: Beim Übergang von Ausbildung in die allgemeinmedizinische Praxis stellt der Umgang mit komplexen Patientenfällen eine Herausforderung dar. Die gelungene Integration von Evidenzlage und Patientenbedürfnisse setzt entsprechende Haltungen und Einstellungen im Versorgungsteam voraus. An der Medizinischen Fakultät Heidelberg wird ab dem Sommersemester 2018 das interprofessionelle Lehrmodul Komplementäre und Integrative Medizin (InterKIM) als Wahlpflichtfach gemeinsam für Studierende der Humanmedizin (HM) und der Interprofessionellen Gesundheitsversorgung B.Sc. (IPG) angeboten. Interprofessionelle Dozententandems präsentieren konkrete Fallbeispiele aus der komplementärmedizinischen Versorgung, die im Hinblick auf Patientenbedürfnisse, Leitlinien und Evidenzlage diskutiert werden.
Fragestellung: Ein Ziel des Wahlpflichtfachs ist die Förderung von Handlungs- und Kommunikationskompetenzen. Kann ein interaktives Prüfungsformat den Kompetenzerwerb entsprechend erfassen?
Methoden: Im SoSe 2018 werden HM- und IPG-Studierende im Tandem ein semi-strukturiertes Patienteninterview mit einem onkologisch erkrankten Patienten durchführen. Hierbei wird der medizinische Krankheitsverlauf, die konventionelle und komplementärmedizinische Versorgung (verordnet und selbstinitiiert) sowie das subjektive Krankheits- und Bewältigungserleben erfragt. Aus diesen qualitativen Daten erstellen die Studierenden eine Hausarbeit, in der die Fallgeschichte unter Einbindung der Seminarinhalte dargestellt und reflektiert wird. Die Beurteilung der Hausarbeit und die dadurch erworbene Kompetenz erfolgt durch ein interprofessionelles Lehreteam anhand zuvor festgelegter Beurteilungskriterien.
Ergebnisse: Die Prüfungsleistungen werden bis Ende Juli 2018 erbracht, so dass zum Zeitpunkt der Präsentation von ersten Erfahrungen berichtet werden kann.
Diskussion: Durch die Erarbeitung eines realen Patientenfalles wird erwartet, dass komplexe Versorgungsbedarfe und -situationen von den Studierenden erfasst und reflektiert werden. Durch die strukturierte Bewertung im Lehreteam können Gütekriterien gewährleistet werden.
Take Home Message für die Praxis: Das frühzeitige Erlernen von Handlungs- und Kommunikationskompetenzen für eine patientenzentrierte Versorgung kann durch die Etablierung kompetenzorientierter Prüfungsformate gefördert werden