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Zwei universitäre Weiterbildungsverbünde Allgemeinmedizin in NRW im Vergleich – Herausforderungen und Chancen
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Veröffentlicht: | 19. September 2016 |
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Hintergrund: Zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung spielt die Nachwuchsförderung eine entscheidende Rolle. Obwohl die Allgemeinmedizin durch die Approbationsordnung 2012 stärker in die Lehre einbezogen ist, zeigen Zahlen der Facharztprüfungen, dass sich - konstant seit 2010 - nur etwa 10 % der Ärzte für das Fach Allgemeinmedizin entscheiden.
Durch die Gründung von allgemeinmedizinischen Weiterbildungsverbünden (WBV) wurde ein weiterer Anreiz geschaffen, da diese eine strukturierte, kontinuierliche und hochwertige Weiterbildung ermöglichen. In NRW gibt es derzeit 88 WBV, davon 50 im Gebiet der Ärztekammer Nordrhein. Unter diesen nehmen die beiden universitären WBV in Essen und Bonn durch ihre Zielsetzung, Organisation und Größe eine Sonderstellung ein, die Optionen für andere Standorte aufzeigen kann.
Fragestellung: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben die universitären Weiterbildungsverbünde Essen und Bonn?
Methoden: Deskriptive Auswertung von Interviews der Verantwortlichen beider WBV, mit Repräsentanten der ÄkNo und Vertretern anderer Verbünde.
Ergebnisse: Im Gegensatz zu nicht-universitären WBV bieten die universitären WBV in NRW Möglichkeiten zur Mitarbeit in Lehre und Forschung, sowie strukturierte Begleitseminare für Ärzte/Ärztinnen in Weiterbildung (ÄiW). Die universitären WBV Essen und Bonn basieren auf einer Netzwerkstruktur mit kooperierenden Kliniken der Universitätskliniken und Lehrarztpraxen. Neben der Rotationskoordination werden individuelles Mentoring und in Bonn auch die Beratung von externen ÄiW und anderen WBV angeboten. Beide Standorte fokussieren neben der Begleitung und Förderung von ÄiW auch auf die Gewinnung von allgemeinmedizinisch-akademischem Nachwuchs mit entsprechender Qualifikation.
Diskussion: Universitäre Verbünde haben einen eigenen Stellenwert unter den WBV, deren Bedeutung durch die Vorgaben des SGB V für universitär koordinierte, strukturierte Fortbildung für ÄiW Allgemeinmedizin steigen wird.