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Depression nach schwerer Sepsis – eine clusterorientierte Verlaufsanalyse
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Veröffentlicht: | 19. September 2016 |
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Hintergrund: Depressionen gelten als häufige Langzeitfolge einer schweren Sepsis oder eines septischen Schocks und dem damit verbundenen prolongierten Aufenthalt auf der Intensivstation. Die Langzeitversorgung findet in der Regel im hausärztlichen Bereich statt. Im Rahmen des multizentrischen RCTs “SMOOTH - Sepsis survivors Monitoring and Coordination in Outpatient Healthcare“ wurde ein strukturiertes, hausärztliches Nachsorgeprogramm evaluiert.
Fragestellung: Ziel ist die Identifikation spezifischer Subgruppenverläufe von Patienten nach schwerer Sepsis im Rahmen der zwölf monatigen SMOOTH-Intervention zur Eruierung individueller Risikoprofile mit folgender Entwicklung einer spezifischen Handlungsempfehlung zur Sepsis-Nachsorge.
Methoden: Als Sekundärdatenanalyse wurde ein Growth Mixtured Modeling zur Identifikation verschiedener latenter Longitudinalverläufe in der Interventionsgruppe der SMOOTH-Studie durchgeführt. Zielgröße ist die depressive Symptomatik erfasst durch den Patient Health Questionnaire-9 (PHQ-9) zu acht Messzeitpunkten über den Zeitraum der zwölf-monatigen Intervention. Deskriptiv erfolgte eine Gruppenanalyse zur Assoziation der Subgruppen mit verschiedenen klinischen und soziodemographischen Prädiktoren.
Ergebnisse: Innerhalb der 148 Patienten der Interventionsgruppe konnten über 12 Monate drei differierende Longitudinalverläufe identifiziert werden: ´Asymptomatisch´ (66,2%) ´ondulierend´ (13,1%) und ´remittierend´ (6,2%). Die Präsentation weiterer Ergebnisse erfolgt auf dem Kongress.
Diskussion: Eine strukturierte hausärztliche Nachsorge nach Sepsis wirkt sich möglicherweise besonders auf die mentale Rehabilitation bestimmter Patientenkollektive aus. Nach Identifikation von Risikogruppen könnte das Programm stratifiziert mit erhöhter Effizienz eingesetzt werden.