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Mangel an ärztlichem Nachwuchs an allgemeinmedizinischen Instituten: Fakt oder Fiktion?
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Veröffentlicht: | 26. August 2015 |
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Hintergrund: Die universitäre Allgemeinmedizin in Deutschland wächst stetig. Als Folge werden regelmäßig Ärzte (w/m) für die Besetzung wissenschaftlicher Stellen gesucht. Die wissenschaftliche Ausbildung von Ärzten (w/m) ist sinnvoll und wichtig, damit die Anzahl qualifizierter Kollegen (w/m) mit dem Wachstum der universitären Allgemeinmedizin Schritt hält [1]. Es werden jedoch Probleme bei der Gewinnung ärztlichen Nachwuchses berichtet [2]. Als Grund wird u.a. eine mangelnde Anrechenbarkeit wissenschaftlicher Tätigkeit auf die Weiterbildung (WB) genannt.
Studienfrage: Gibt es einen Mangel an ärztlichem Nachwuchs in der universitären Allgemeinmedizin? Welche Faktoren spielen aus der Sicht der Institutsleiter (w/m) eine Rolle für dessen Rekrutierung?
Methodik: Ein Link zu einem Websurvey, der sich aus quantitativ auszuwertenden und Freitextfragen zusammensetzte, wurde im Februar 2015 an alle Institutsleiter (w/m) in Deutschland geschickt, die wissenschaftliche Mitarbeiter (w/m) beschäftigen. Die Auswertung erfolgte quantitativ-deskriptiv und mittels qualitativer Inhaltsanalyse.
Ergebnisse: 22 von 29 angeschriebenen Institutsleitern (w/m) antworteten. Hiervon hatten in den letzten 2 Jahren 20 mindestens eine Stelle ausgeschrieben, die durch einen Arzt (w/m) hätte besetzt werden können. Es bewarben sich im Median 2 Ärzte (w/m). In mehr als 20% der Fälle konnte die Stelle nicht ärztlich besetzt werden. Neben Zufall und aktivem Suchen wurden eine Anrechenbarkeit auf die WB und die Möglichkeit der Bezahlung nach TV-Ä als Gründe für eine Rekrutierung von Ärzten (w/m) genannt. Letztere besteht bei 50% der antwortenden Institutsleiter (w/m). Eine WB-Ermächtigung (meist 6 Monate) für die Arbeit am Institut besitzen 8 von 22.
Diskussion: Ärzte (w/m) werden für die wissenschaftliche Arbeit an Allgemeinmedizin-Instituten häufig gesucht. Es bewerben sich nur wenige und ein Fünftel der Stellen kann nicht mit Ärzten (w/m) besetzt werden. Übereinstimmend mit früheren Studien [3], [4] ergeben sich Hinweise, dass Anrechenbarkeit auf die WB und Bezahlung nach TV-Ä die Stellen attraktiv machen.
Literatur
- 1.
- Chenot JF. Wissenschaft und Weiterbildung. Z Allg Med. 2013;89:80.
- 2.
- Hummers-Pradier E, Gágyor I. Weiterbildungsverhinderung im Fach Allgemeinmedizin — eine Chronologie. Z Allg Med. 2013;89(2):77-9.
- 3.
- Herrmann WJ, Kötter T, Freund T, Solveig C. Vereinbarkeit von Forschung und Facharztweiterbildung in der Allgemeinpraxis. Z Allg Med. 2013;89(3):122-6.
- 4.
- Kötter T, Carmienke S, Herrmann WJ. Compatibility of scientific research and specialty training in general practice. A cross-sectional study. GMS Z Med Ausbild. 2014;31(3):Doc31. DOI: 10.3205/zma000923