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Adalimumab bei der Behandlung der chronischen Uveitis
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Veröffentlicht: | 24. November 2017 |
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Ziel: Untersucht wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Adalimumab (Humira®) bei Patienten mit chronischer Uveitis.
Hintergrund: TNF-α gehört zu den proinflammatorischen Zytokinen, die bei intraokularen Entzündungen eine wichtige Rolle spielen und bei entzündlicher Aktivität in Kammerwasser und Serum erhöht sind. Adalimumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der bereits bei einer Vielzahl inflammatorischer Systemerkrankungen erfolgreich eingesetzt wird und seit 2016 für die Therapie der Uveitis zugelassenen ist.
Methoden: Zur Bewertung des Nutzens von Adalimumab wurden die klinischen Daten von 29 Patienten (>18 Jahren) mit einer Mindestnachbeobachtungszeit von 6 Monaten herangezogen. Nach einer Initialdosis von 80 mg wurde 2-wöchentlich mit 40 mg subkutan behandelt. Ausgewertet wurden bestkorrigierte Sehschärfe, Ausprägung der Entzündungsparameter und die mit dem OCT gemessene zentrale Retinadicke. Darüber hinaus wurde eine mögliche Dosisreduktion der Ko-Medikation in Hinblick auf die Krankheitsaktivität bewertet. Evtl. Nebenwirkungen wurden dokumentiert.
Ergebnisse: Die größte Gruppe bildeten Patienten mit intermediärer Uveitis (n=9), gefolgt von Patienten mit Birdshotchorioretinitis (n=7), sowie Uveitis bei Sarkoidose, juveniler idiopathischer Arthritis, „Punctate Inner Choroiditis“, Panuveitis und sympathischer Ophthalmie. Bei 23 Patienten (79,3%) zeigte sich eine Stabilisierung der Entzündungsaktivität bereits nach zwei Monaten, bei sechs Patienten (20,7%) nahm der Entzündungsreiz zu oder stabilisierte sich erst im weiteren Behandlungsverlauf. Adalimumab wurde gut toleriert. Bei 9 Patienten (31%) konnte die Ko-Medikation reduziert oder ausgeschlichen werden. Auf ein uveitisches Begleitödem der Makula hatte Adalimumab jedoch kaum einen Effekt. Nebenwirkungen waren meist milde (V.a. Reaktionen an der Einstichstelle). Nur zwei Patienten beendeten die Therapie vorzeitig aufgrund unerwünschter Reaktionen. Vier Patienten beendeten die Therapie aufgrund einer erneuten Zunahme der Entzündungsaktivität.
Schlussfolgerung: Der Einsatz von Adalimumab in der Behandlung von chronischen Entzündungen des hinteren Augensegmentes ist eine potente Therapieoption, die jedoch kritisch überprüft werden muss, da nicht bei allen Patienten eine Remission erzielt werden kann und Nebenwirkungen zwar selten auftreten, jedoch eine Beendigung der Therapie bedeuten können.