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Neurologische Aspekte zur Vestibulären Migräne
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Veröffentlicht: | 25. August 2010 |
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Der Zusammenhang zwischen vestibulärem Schwindel und Migräne ist inzwischen epidemiologisch gut belegt und die vestibuläre Migräne (VM) ist wahrscheinlich die häufigste Ursache für spontane, rezidivierende, vestibuläre Schwindelattacken. Die Prävalenz in der erwachsenen Bevölkerung beträgt 1% [1].
Die Diagnose stützt sich im Wesentlichen auf die Anamnese. Diagnostische Kriterien wurden von unserer Arbeitsgruppe vorgeschlagen [2] und werden aktuell von der Bárány-Society überarbeitet. Klinisch steht bei den meisten Patienten mit VM Schwindel und nicht Kopfschmerz im Vordergrund. Migräne-Symptome, die die Diagnose einer VM untermauern können, müssen daher aktiv erfragt werden. Die vestibuläre Migräne ist ein Chamäleon unter den vestibulären Störungen und kann sich mit spontanem Drehschwindel, Lageschwindel oder Kopfbewegungsintoleranz manifestieren. Auch die Dauer ist sehr variabel und reicht von Minuten bis Tagen. In der Attacke ist meist ein zentral-vestibulärer Spontannystagmus oder ein persistierender Lagenystagmus zu beobachten [3]. Im Intervall ist der Untersuchungsbefund dagegen meist unauffällig. Die differenzialdiagnostische Abgrenzung zum Morbus Menière kann initial schwierig sein. Zur Pathophysiologie der VM liegen bislang nur Hypothesen vor.
Akute Attacken werden mit einem Antivertiginosum oder versuchsweise einem Triptan behandelt. Bei häufigen Attacken ist eine Migräneprophylaxe indiziert. Dazu gehört neben Medikamenten auch Ausdauersport, regelmäßiger Schlaf und Stressreduktion. Kontrollierte Therapiestudien fehlen jedoch noch.
Literatur
- 1.
- Lempert T, Neuhauser H. Epidemiology of vertigo, migraine and vestibular migraine. J Neurol. 2009;256:333-8. DOI: 10.1007/s00415-009-0149-2
- 2.
- Neuhauser H, Leopold M, von Brevern M, Arnold G, Lempert T. The interrelations of migraine, vertigo and migrainous vertigo. Neurology. 2001;56:436-41.
- 3.
- von Brevern M, Zeise D, Neuhauser H, Clarke A, Lempert T. Acute migrainous vertigo: clinical and oculographic findings. Brain. 2005;128:365-74. DOI: 10.1093/brain/awh351