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Langzeiterfahrungen mit dem Wechsel der Provox®-Stimmprothesen
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Provox®–Stimmprothesen haben sich zu einem verbreiteten Instrument der stimmlihen Rehabilitation Laryngektomierter erwiesen. Problematisch sind die Bindung an die Klinik aufgrund der erforderlichen Wechsel. In einer retrospektiven Studie von 1994 bis 2008 haben wir alle Stimmprothesen hinsichtlich des Wechsels untersucht. Der mit 54,1% insgesamt häufigste Grund für einen Wechsel einer Provox®-Stimmprothese stellte die Undichtigkeit des Stimmventils mit Übertritt von Flüssigkeit durch die Prothese (Aspiration) dar (Provox®1: 48,1%, Provox®2: 57,6%). Die Dilatation der tracheoösophagealen Fistel lag bei Provox®1 mit 11,1% an vierter, bei Provox®2 mit 20% an 2. Stelle. Die Prothesendysfunktion wie ein erhöhter Sprechdruck (Insuffizienz) stellt bei Provox®1 den zweithäufigster (19%) und bei Provox®2 zusammen mit der Dislokation des Stimmventils (jeweils 8%) den dritthäufigsten Wechselgrund dar. Letzterer Grund liegt bei Provox®1 ebenfalls an 3. Stelle (12,1%). Der Wechselgrund Prothesenlänge stellte sowohl bei Provox®1 (3,7%) als auch bei Provox®2 (1,4%) den fünfthäufigsten Wechselgrund dar. Eine Superinfektion der Stimmprothese bzw. der angrenzenden Region steht mit 1,4% bei Provox®1 an 7. und bei Provox®2 mit 2,2% an 4. Stelle. Die übermäßige Granulation im Bereich der tracheoösophagealen Fistel sowie der spontane Fistelverschluss stehen bei Provox®1 an 6. (jeweils 2,3%) und bei Provox®2 an 5. Stelle (jeweils 1,4%).
Insgesamt ist mit den Stimmprothesen eine sichere und gute Stimmrehabilitation möglich. Der Patient und Therapeut sollten aber die möglichen Probleme kennen bzw. beherrschen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.