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Mittelgradige Hochtonschwerhörigkeit/Presbyacusis und Cochlea-Implantat
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Ein gutes Sprachverstehen im Störgeräusch ist das zentrale Qualitätsziel jeder Hörsystemversorgung. Dieses scheint viele Senioren zu betreffen. Aber auch Menschen in der Erwerbstätigkeit sind von der anstrengenden Kommunikationssituation sehr betroffen. Hörgeräte alleine scheinen eine solche Situation nicht kompensieren zu können.
Material und Methode: Patienten mit einem Hochtonschrägabfall und nutzbaren Restgehör in den tiefen Frequenzen bis ca. 1 kHz werden mit einer kurzen resthörerhaltenden 16 mm langen Elektrode (Flex 16, MED-EL GmbH) versorgt. Ipsi- und contralateral wird ein Hörgerät getragen. Die Testbatterie enthält neben prä- und postoperativen Hörschwellenprüfungen, verschiedene Sprachtests in Ruhe und Geräusch (Freiburger Einsilber Test, HSM-Satztest, Oldenburger Satztest), Fragebögen zur Lebensqualität (NCIQ), zur subjektiven Beeinträchtigung (HHI) und zum Tinnitus. Darüber hinaus beinhaltet sie Tests zum Arbeitsgedächtnis (CERAD, Subtest 4), zur kognitiven Leistung (MMSE) und zur Klangqualität mit der EAS-Versorgung.
Ergebnisse: Vorläufige Ergebnisse dieser Studie zeigen in 4 Fällen einen Hörerhalt besser als 15 dB, 2 Fälle einen zusätzlichen Hörverlust bis 30 dB und 3 weitere Fälle einen Hörverlust von mehr als 30 dB zur Erstanpassung. Das Sprachverstehen mit elektroakustischer Stimulation im HSM-Satztest im Störgeräusch (10dB SNR) hat sich im Mittelwert um 58% nach 3 Monaten im Vergleich zum präoperativen Verstehen mit Hörgerät verbessert.
Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die zusätzliche elektrische Stimulation eine deutliche Verbesserung im Sprachverstehen im Störgeräusch bietet. Somit steht für diese besondere und große Patientengruppe eine Therapie zur Verfügung, die in dieser Qualität bis dato nicht möglich war.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.