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Epistaxis – eine häufig unterschätzte mitunter lebensbedrohliche Erkrankung
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Veröffentlicht: | 26. April 2017 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Hintergrund: Epistaxis ist einer der häufigsten Notfälle in der HNO. Die Ursachen von Epistaxis sind vielfältig und die Ausprägung reicht von der spontan sistierenden bis hin zur lebensbedrohlichen Blutung. Durch die breite Anwendung von Antikoagulantien (DOAK) ist die Inzidenz ansteigend.
Patienten und Methoden: Im Zeitraum von Januar bis November 2016 wurden 1068 Patienten mit akuter Epistaxis behandelt. Bei zwei dieser Patienten (0,2 %) kam es zu einem letalen Verlauf (ein Patient mit hämorrhag. Schock bei Einlieferung; eine 90 jährige Patientin entwickelte trotz intensivmed. Behandlung ein Multiorganversagen). Bei beiden Patienten bestand eine post. Epistaxis, welche mittels Nasentamponade nicht suffizient beherrscht werden konnte. Am Aufnahmetag waren beide bereits in einem extrem reduz. AZ mit Zeichen einer anämischen Hypoxie. Beide Patienten wiesen multiple kardiovaskuläre Vorerkrankungen (VE) auf und standen unter DOAK mit Marcumar.
Ergebnis: Da es derzeit keine wissenschaftl. Leitlinie zur Therapie der Epistaxis gibt, sahen wir die dargestellten Fälle als Anlass für die Erstellung eines hausinternen Algorithmus zur Therapie akuter Epistaxis. Ziel des Algorithmus ist es Hochrisikopatienten zu selektieren. Patienten mit post. Blutung, kardiovask. VE und instabilen Vitalparametern benötigen eine engmaschige, monitorgestützte Überwachung und bei Zeichen von anämischer Hypoxie die frühzeitige Transfusion von Erythrocytenkonzentraten. Die Indikation der operativen Blutstillung ist in diesen Fällen großzügig zu stellen.
Schlussfolgerung: Epistaxis ist, wenngleich oftmals eine Bagatelle, gerade bei älteren, multimorbiden und unter DOAK stehenden Patienten, eine ernstzunehmende, lebensbedrohliche Akutsituation, die einer sofortigen und mitunter interdisziplinären Therapie bedarf.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.