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Die verschluckte Knopfbatterie als Notfall der pädiatrischen HNO: Schnelles Handeln ist erforderlich
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2014 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Einleitung: Nach akzidenteller Ingestion größerer Knopfbatterien passieren diese häufig die obere Ösophagusenge nicht und können innerhalb weniger Stunden durch elektrische Entladung, Drucknekrosen sowie Freisetzung alkalischer Chemikalien zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen.
Methoden: Im Jahr 2013 wurden in unserer Klinik ein 14 und ein 17 Monate alter Junge mit Knopfbatterie im Bereich der oberen Ösophagusenge vorgestellt.
In beiden Fällen kam es durch den zunächst durchgeführten erfolglosen flexibel-endoskopischen Bergungsversuch zu erheblichen Zeitverzögerungen bevor die Vorstellung in unserer Abteilung erfolgte. Es zeigten sich zu diesem Zeitpunkt bereits schwere zirkuläre Schleimhautulzerationen der Ösophagussphinkterregion. Mittels starrer Endoskopie konnten wir die Batterie umgehend komplikationslos entfernen. Es erfolgte eine systemische antibiotische Therapie und die parenterale Ernährung für einige Tage.
Ergebnisse: Beide Kleinkinder konnten ohne signifikante Strikturen oder dysphagische Beschwerden entlassen werden.
Schlussfolgerung: Batterien im Bereich des oberen Ösophagussphinkters stellen aufgrund der Gefahr lebensgefährlicher Verletzungen innerhalb von Stunden einen absoluten Notfall dar. An besagter Lokalisation ist die Bergung mittels starrer Endoskopie die effektivste Methode zur Fremdkörperentfernung. In unserem Klinikum ist ein standardisiertes Konzept gemeinsam mit Pädiatern, Gastroenterologen und HNO-Ärzten erarbeitet worden, welches die sofortige starre endoskopische Fremdkörperentfernung von Batterien im Bereich der oberen Ösophagusenge durch die HNO-Klinik vorsieht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.